6.9.2023
Aktuelle Entwicklungen weisen auf eine zunehmende Gefahr für deutsche kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie Privathaushalte durch Cyberangriffe auf Heimnetzwerk- und Small Office/Home Office (SOHO)-Geräte hin. Diese Geräte, die speziell für den Einsatz in kleineren Unternehmen und von Privatnutzern entwickelt wurden, werden in steigender Zahl von Cyberkriminellen übernommen und danach in Cyberangriffskampagnen gegen staatliche und politische Einrichtungen eingesetzt.
Um den Schutz dieser KMU und privaten Haushalte zu gewährleisten und die staatlichen und politischen Institutionen, die letztendlich durch die Kompromittierung dieser Endgeräte gefährdet sind, besser zu schützen, hat das Bundesamt für den Verfassungsschutz im BfV Cyber-Brief Nr. 02/2023 Handlungsempfehlungen bereitgestellt.
Hier gelangen sie zum BfV Cyber-Brief Nr. 02/2023
Die Bedrohung für deutsche KMU und Privathaushalte durch Cyberangriffe auf Heimnetzwerke und SOHO-Endgeräte
Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) sowie Privathaushalte in Deutschland sehen sich einer wachsenden Bedrohung durch Cyberangriffe auf ihre Heimnetzwerk- und SOHO-Endgeräte gegenüber. Diese Geräte, die in erster Linie für den Einsatz in kleineren Unternehmen und von Privatanwendern entwickelt wurden, sind vermehrt ins Visier von Cyberkriminellen geraten. Grund dafür ist die Tatsache, dass diese gehackten Geräte in den folgenden Cyberangriffskampagnen gegen staatliche und politische Institutionen eingesetzt werden.
Dabei haben sie sich auf die Infiltration von Heimnetzwerken und SOHO-Endgeräten spezialisiert und nutzen diese als Ausgangspunkt für ihre weiteren Aktivitäten. Ihre Vorgehensweise umfasst:
Phishing und Social Engineering: Sie setzen gezielt auf Phishing-Angriffe und Social Engineering, um Zugang zu den Heimnetzwerken und SOHO-Geräten zu erhalten. Sie verschicken gefälschte E-Mails und Nachrichten, die scheinbar von vertrauenswürdigen Quellen stammen, um die Nutzer dazu zu verleiten, schädliche Links zu öffnen oder persönliche Informationen preiszugeben.
Schwachstellen-Ausnutzung: Diese Gruppen sind besonders geschickt darin, Sicherheitslücken in den Endgeräten auszunutzen. Sie suchen gezielt nach Schwachstellen in veralteter Software und Hardware, um Zugriff zu erlangen und sich in den Netzwerken auszubreiten.
Persistence und Stealth: Einmal Zugriff erhalten, setzen sie fortschrittliche Techniken ein, um ihre Präsenz in den kompromittierten Systemen zu verschleiern. Dadurch können sie längere Zeit unentdeckt bleiben und weiterhin Informationen sammeln.
Konkrete Handlungsempfehlungen zum Schutz
Um sich vor den Bedrohungen zu schützen, sind folgende Maßnahmen von entscheidender Bedeutung:
Sicherheitsbewusstsein schärfen: KMU und Privathaushalte sollten das Bewusstsein für die Gefahren von Phishing und Social Engineering stärken. Mitarbeiter und Familienmitglieder sollten geschult werden, verdächtige Nachrichten und Links zu erkennen und zu melden.
Software- und Geräteaktualisierungen: Regelmäßige Updates von Betriebssystemen, Anwendungen und Firmware sind entscheidend, um bekannte Schwachstellen zu schließen und den Zugang für Angreifer zu erschweren.
Firewall und Antivirus-Software: Die Verwendung einer Firewall und aktueller Antivirus-Software ist ein Muss, um verdächtigen Netzwerkverkehr zu blockieren und Malware zu erkennen.
Sichere Passwörter und Multi-Faktor-Authentifizierung: Die Verwendung starker, eindeutiger Passwörter und die Aktivierung der Multi-Faktor-Authentifizierung bieten zusätzlichen Schutz vor unautorisiertem Zugriff.
Netzwerksegmentierung: Die Aufteilung des Heimnetzwerks in verschiedene Segmente kann die Ausbreitung von Angreifern begrenzen und den Schaden minimieren.
Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen: Es ist wichtig, dass Unternehmen und Privatnutzer ihre Netzwerke regelmäßig auf Schwachstellen und ungewöhnlichen Netzwerkverkehr überprüfen.
Fazit
Die Bedrohung deutscher KMU und Privathaushalte durch Cyberangriffe auf Heimnetzwerke und SOHO-Endgeräte ist real und ernst zu nehmen. Durch ein erhöhtes Sicherheitsbewusstsein und die Umsetzung der genannten Schutzmaßnahmen können Unternehmen und Privatpersonen jedoch effektiv gegen diese Bedrohung vorgehen und ihre digitalen Vermögenswerte schützen.
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